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Materialkunde

Nussbaumholz. Die nachhaltige Alternative zu Tropenholz

Unter dem Begriff Nussbaumholz werden die Hölzer unterschiedlicher Nussbäume (Juglandaceae) zusammengefasst. In Aussehen und Eigenschaften sind sie einander recht ähnlich. Im Handel sind vorrangig die der Echten Walnuss (Juglans regia) und der amerikanischen Schwarznuss (Juglans nigra) vertreten. Beide Bäume zählen zu den Lichtbaumarten, sie sind wärmeliebend und haben eine ausladende Krone. Entsprechend viel Platz benötigen sie, um zu gedeihen. Die Walnuss wird vorwiegend wegen ihrer Nüsse angebaut, vor allem Grenoble ist für seine Walnüsse bekannt. Ihr Holz fällt so meist als Nebenprodukt an. Die Schwarznuss, deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet der Osten Nordamerikas ist, wird seit Anfang des letzten Jahrhunderts auch in Europa erfolgreich forstwirtschaftlich angebaut. Nussbaumholz – besonders wegen seiner edlen Optik äußerst begehrt – steht dennoch nur begrenzt zur Verfügung, was die hohen Preise bedingt.

Die Eigenschaften von Nussbaumholz

Nussbaumholz zählt zu den Edelhölzern und ist eines der teuersten Hölzer. Seine schöne dunkle Farbe und die lebhafte Maserung machen es zu einem beliebten Holz für den Möbelbau, exklusive Innenausstattungen und hochwertige Wohnaccessoires. Wegen seiner dekorativen, edlen Optik wird Nussbaum auch gern zu Furnierholz verarbeitet. Da die Färbung je nach Standort des Baumes zum Teil stark variiert, ist jedes Stück ein Unikat. Die Vorzüge von Nussbaumholz im Einzelnen:

  • In Farbe und Zeichnung ist Nussbaumholz tropischem Teakholz sehr ähnlich und stellt deshalb eine nachhaltige Alternative zu Tropenholz dar, auf das wir zugunsten der Umwelt gänzlich verzichten. Der Vorteil bei der Schwarznuss ist, dass sie mit den Folgen des Klimawandels wie starker Hitze und zeitweiliger Trockenheit gut zurechtkommt.
  • Die Farbe von Nussbaumholz bewegt sich zwischen Graubraun, Dunkelbraun und Schwarzbraun. Dies ist auch abhängig davon, ob es sich um Splint- oder Kernholz handelt. Insbesondere bei italienischem und französischem Walnussholz sind auch rötlich braune Töne möglich. Das Holz der Schwarznuss zeichnet sich durch einen homogenen, tiefdunkelbraunen Farbton aus, mit einer leichteren Schattierung als bei der europäischen Walnuss.
  • Die Maserung ist bei allen Nussbaumhölzern besonders lebhaft und kann gestreift, wolkig oder geflammt sein. Besonders markant sind die dunkelbraunen, teilweise fast schwarzen Adern, die das Holz durchziehen.
  • Nussbaumholz ist ein äußerst langlebiges, mittelschweres bis schweres Holz mit hoher dynamischer Festigkeit und Formstabilität, das sich gut verarbeiten lässt. In seiner Festigkeit ist es vergleichbar mit Eichenholz.
  • Es verfügt über geringe Quell- und Schwindmaße. Nussbaumholz arbeitet also nur wenig und verzieht sich kaum.
  • Trotz seiner hohen Dichte ist es recht biegsam und eignet sich damit hervorragend für den Möbelbau.
Pflegehinweis

Nussbaumholz ist recht pflegeleicht. Um die Oberfläche zu säubern, nutzen Sie am besten ein weiches, leicht feuchtes Reinigungstuch. Bei unbehandeltem Holz kann ein Pflegeöl Schutz bieten und die natürliche Maserung des Holzes betonen. Nussbaumholz sollte keiner starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, sonst kann es mit der Zeit zum sogenannten „Verbräunen“ kommen. Das Holz dunkelt dann stark nach und die Maserung tritt in den Hintergrund. Aufgrund des hohen Gerbsäuregehalts reagiert es empfindlich auf Eisenmetalle. Bei Feuchtigkeit kommt es zu einer blaugrauen Verfärbung. Daher werden bei hochwertigen Nussbaummöbeln in der Regel nur Edelstahlschrauben oder Holzzapfen verarbeitet.

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