Serviette gewaschenes Leinen

Anders als frisch gestärkte und glattgebügelte Tischwäsche kommt diese aus gewaschenem Leinen mit einer besonders lebendigen und eben nicht der perfekt glatten Oberfläche daher. Verwendet wird außerdem ein etwas gröberes Garn, das locker in klassischer Leinwandbindung verwebt wird. Dadurch entsteht ein halbtransparentes Gewebe, das durch ein erstes Waschen nach dem Konfektionieren voluminöser wirkt und bereits einen weichen Griff hat, also nichts mehr von der für Leinengewebe typischen anfänglichen Steifigkeit zeigt.

„Ich liebe Leinen und habe immer davon geträumt, mich damit selbstständig zu machen“ – aus dem Mund einer jungen Frau mag eine solche Aussage zunächst erstaunen. Doch schaut man auf die Familie von Kristina Ramanauskaite, die 30 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Leinen mitbringt, und beachtet weiterhin, dass sie aus Litauen stammt – einem Land, das auf eine jahrtausendealte, lebendige und tief verwurzelte Leinen-Tradition zurückblickt – erscheint der Weg gar nicht mehr so ungewöhnlich. Überhaupt ist in den baltischen Ländern in den letzten Jahren eine große Tendenz zur Wiederbelebung alter Handwerkstraditionen durch junge Künstler, Designer und Kunsthandwerker zu beobachten – eine Bewegung, der auch Kristina Ramanauskaite angehört.
Der Anspruch des 2011 gegründeten Familienunternehmens „Lino Stilius“ (was so viel wie „Leinenstil“ bedeutet) ist damit klar: die Traditionen der litauischen Leinenkunst mit modernen Techniken und zeitgemäßem Design verbinden. Gemeinsam mit ihrer Mutter Virginija gestaltet sie schlichte, zugleich moderne Leinentextilien, die sich ausgesprochen leicht, weich und fließend präsentieren. Um ihre natürliche, leicht wellige Optik zu erhalten, sollten Sie nach der Wäsche mit einem Dampfbügeleisen auf höchster Stufe über den Stoff gehen, allerdings ohne dabei aufzusetzen – das Bügeleisen sollte vielmehr wenige Millimeter über den Textilien schweben.