Rasierhobel Sophist

Die Form dieser Rasierhobel von Mühle orientiert sich an der klassischen Gestalt, mit einem etwas längeren Griff und geschlossenem Kamm. Sie sind in drei Teile zerlegbar, lassen sich daher sehr gut reinigen. Kamm und Deckel sind aus Zinkdruckguss gefertigt, der Griff wahlweise aus Eisenholz, Kunstharz oder Porzellan, jeweils mit einem Endstück aus verchromtem Messing. Mit einer Klinge. Die jeweils passenden Rasierpinsel, mit feinem Silberspitz-Dachszupf besetzt, finden Sie ebenfalls in unserem Sortiment.

Die Nassrasur mit dem Rasierhobel braucht etwas Übung und ein wenig Fingerspitzengefühl, sobald man beides hat, erweist sie sich als genauso schnell und gründlich wie die Rasur mit Systemklingen und bringt außerdem gleich zwei handfeste Vorteile mit: Die Klingen sind günstiger und umweltfreundlicher in puncto Herstellung und Entsorgung, da sie ausschließlich aus Metall bestehen.
Wie bei jedem Handwerkszeug sind es die kleinen Details, die es zu einem guten Werkzeug machen. Auch bei Rasierhobeln gibt es feine, aber wirkungsvolle Unterschiede in der Fertigungsart mit entsprechenden Auswirkungen auf ihre Handhabung beim Rasieren und auf die Haptik. Rasierhobel mit offenem Kamm ermöglichen eine sehr direkte Rasiertechnik, sollten daher nur von geübter Hand bedient werden. Die Hobel mit geschlossenem Kamm rasieren sanfter, dennoch gründlich und eignen sich auch für jene, die mit dem Rasierhobel noch nicht so vertraut sind. Die Wahl des Griffs hingegen ist reine Geschmackssache, bevorzugen die einen den kühlen Griff von Porzellan, entscheiden sich andere für die warme samtige Haptik von Naturhorn oder wählen pflegeleichtes Kunstharz. Letztlich ist es einerseits das Zusammenspiel von Gewicht, Griffmaterial und Art des Hobelkopfes (offener oder geschlossener Kamm) sowie andererseits die Pinselqualität, die aus dem reinen Gebrauchsgegenstand einen liebgewonnen Alltagsbegleiter macht, den man gern in die Hand nimmt – selbst wenn die Rasur nicht unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen gehört. Die richtigen Rasierutensilien haben das Potenzial, die Rasur zu einem angenehmen Ritual zu machen.

Nicht jedem Handwerksbetrieb gelingt der Spagat zwischen Tradition und Moderne, der Rasierpinsel-Manufaktur Mühle ist er gelungen: In dem bis heute familiengeführten Unternehmen hat man sich das überlieferte Handwerkswissen bewahrt und darauf aufbauend die Brücke geschlagen zu neuen Materialien, Herstellungsarten und zeitgemäßem Design. Die Manufaktur im Erzgebirge fertigt Artikel für die Nassrasur, 90% davon in Handarbeit. Herzstück der Firma sind bis heute die Rasierpinsel. Fingerspitzengefühl, eine ruhige Hand und ein gutes Auge braucht der Pinselmacher für die Arbeit mit dem feinen Dachshaar, das zunächst sorgfältig sortiert, aufs Zehntelgramm ausgewogen und in der Büchse in Form gestoßen und geklopft wird. Mit größter Vorsicht werden dann die etwa 20.000 Haare aus der Formbüchse genommen und, ohne dass dabei auch nur ein Härchen verrutscht, mit festem Zug zur Quaste gebunden, diese bereinigt, verleimt und auf das Griffstück des Rasierpinsels montiert. Mit ebenso großer Sorgfalt werden die Pinsel aus speziellen Synthetikfasern gefertigt, die es wie den Dachshaarzupf in verschiedenen Qualitäten gibt.
Mühle produziert die Rasierpinsel und -hobel mittlerweile wieder vollstufig am Firmensitz in Hundshübel. Was zugeliefert wird, bezieht man möglichst aus der Region.

Horn ist ein Naturprodukt, das in Farbgebung und Maserung stets sehr unterschiedlich ausfällt. Die Farbpalette liegt zwischen Hellbeige, Natur bis hin zu Dunkelbraun, fast Schwarz. Produkte aus diesem Material sind daher nie identisch und hinsichtlich Farbe und Zeichnung Unikate. Horn sollte gelegentlich mit einfachem Speiseöl eingerieben und nachpoliert werden.