Sonnenuhren, mit denen sich die Uhrzeit am eigenen Standort bestimmen lässt, gibt es viele. Doch wie sieht es aus, wenn die Sonne längst untergegangen ist? Hier kommt die weit weniger bekannte Sternenuhr ins Spiel. Mit ihrer Hilfe lässt sich auch nachts die Ortszeit (also die Sonnenzeit) ermitteln. Auf der Nordhalbkugel der Erde erfolgt dies seit Jahrhunderten mithilfe des Polarsterns (Polaris) – eines der hellsten Sterne der nördlichen Hemisphäre – und des im selben Sternbild (Ursa minor) zu findenden Sterns Kochab.

Die Besonderheit unserer aus massivem Messing und Stahl gefertigten Sternenuhr: Mithilfe ihrer Rückseite können Sie die nächtliche Uhrzeit auch dann bestimmen, wenn Sie sich auf der Südhalbkugel befinden. Bislang war die Funktion einer solchen Sternenuhr auf die Nordhalbkugel beschränkt, seit 2023 lassen sich dank dem australischen Naturwissenschaftler Tony Sprent auch die Konstellationen des nächtlichen Südhimmels für die Ortszeitbestimmung nutzen: Dazu peilen Sie das Kreuz des Südens sowie die Sterne Alpha und Beta Centauri im Sternbild Zentaur (Centaurus) an.

Übrigens ist das genaue Datum der Erfindung einer auch Nocturlabium genannten Sternenuhr nicht bekannt, die älteste bekannte schriftliche Erwähnung eines solchen Gerätes stammt von 1295. Unsere Nocturnal Sternenuhr folgt einem historischen Vorbild von 1570; es ist im British Museum in London zu finden.

Beachten Sie bitte, dass die Sternenuhr auf die aktuelle Ortszeit umgerechnet werden muss. Dazu muss die Zeitgleichung angewendet, gegebenenfalls die Sommerzeit korrigiert und eine Längengradanpassung vorgenommen werden. Die beiliegende Anleitung verrät in kurzen Worten, wie das gemacht wird, und hilft Ihnen mithilfe anschaulicher kleiner Illustrationen natürlich auch dabei, die benötigten Zeigersterne am Firmament zu finden und anzupeilen.