Legenden-Quartett

Was geschieht, wenn die Topspieler des deutschen Vereinsfußballs aufeinandertreffen – klarer Sieg für den Torschützenkönig oder doch eine überraschende Niederlage? Entscheidend ist diesmal nicht „auf’m Platz“, entscheidend sind in diesem Spiel die Kennzahlen, mit denen die Fußballer gegeneinander antreten. „Gib mich die Kirsche!“, forderte Lothar „Emma“ Emmerich einst von seinen Mitspielern – doch ob ihm sein energischer Antritt auch hilft, wenn er nun auf Fallrückzieher-Legende Klaus Fischer trifft?
Für die deutschen Fußballlegenden führt dieses Quartettspiel die Anzahl ihrer Spiele in der 1. und 2. Bundesliga bzw. in der Oberliga an, außerdem die Anzahl der Tore für den Verein, dem der Spieler hier zugeordnet ist, seinen Torkoeffizienten, die Zahl seiner nationalen und internationalen Titel und schließlich die Anzahl seiner Länderspiele und darin erzielten Tore. Und schon spielt Fritz Walter mit frischem Elan selbst Dribbelkönig Pierre „Litti“ Littbarski aus – und wer weiß, vielleicht kann „Schweini“ den „Bomber der Nation“ doch noch stoppen.

40 Karten, 40 internationale Topsportler*innen jeweils einer Disziplin – und kein Duell verläuft wie das andere. Wer wird triumphieren? Gemäß der weithin bekannten Eigenart des Sports – alles ist möglich – entwickeln sich Aufeinandertreffen mit äußerst ungewöhnlichem Ausgang, wenn Boom Boom Boris gegen „Mother Freedom“ Billie Jean King antritt oder Miguel „Der Außerirdische“ Indurain sich mit Louison „Zonzon“ Bobet messen muss. Die Regeln des Supertrumpf-Quartettspiels sind nicht schwierig zu durchschauen: Es gewinnt die Karte mit der höherwertigen Kennzahl. Unversehens sind selbst die größten Vertreter*innen ihrer Sportart nicht zwangsläufig so unschlagbar, wie man anfangs annahm. Schnell wird wieder einmal klar: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

So herausragend die Leistungen der jeweiligen Sportlegenden, so ungewöhnlich sind auch ihre Konterfeis. Namhafte Künstler*innen aus der Schweiz und aus Deutschland zeichnen für die Illustrationen des Legenden-Quartetts verantwortlich. Zu jeweils zehn Teams à vier Mannschaftsmitglieder gruppiert, stellen die Karten nicht nur die Eigenheiten der Sportler*innen heraus. Vielmehr verdeutlichen sie in besonderer Weise, welch vielfältige Ansätze moderne Kunst zu bieten hat. Will meinen: Man kann mit den Karten nicht nur spielen. Man kann sie auch einfach genussvoll betrachten.