Legenden-Quartett

Was geschieht, wenn die Topfahrer des Radsports aufeinandertreffen – „Monsieur Chrono“ Jacques Anquetil ist in Bestform und kann nicht geschlagen werden? Nun ja, er muss sich erst einmal mit Eddie „Der Kannibale“ Merckx messen. Dieser mag achtmal häufiger das Leadertrikot getragen haben, aber in den Bergwertungen jagt ihm doch Charly Gaul davon. Tourensieg für die (Quartett-)Spielenden, welche die Kennzahlen kennen. Das Legendenquartett Radsport führt auf, wie viele Siege der Fahrer in den Classiques (klassischen und halbklassischen Eintagesrennen) einfahren und wie oft er den Weltmeistertitel im Straßenrennen erringen konnte. Darüber hinaus dürfen natürlich die Grands Tours nicht fehlen: Entscheidend sind hier die Anzahl der Gesamt- und der Etappensiege bei der Tour de France, beim Giro d’Italia und bei der Vuelta a España, außerdem die Anzahl der jeweiligen Leadertrikots sowie nicht zuletzt die Anzahl der gewonnenen Bergwertungen. Und wie im echten Leben, so sorgt auch in diesem Radsport-Quartett jedes neue Aufeinandertreffen der Legenden für Spannung.

40 Karten, 40 internationale Topsportler*innen jeweils einer Disziplin – und kein Duell verläuft wie das andere. Wer wird triumphieren? Gemäß der weithin bekannten Eigenart des Sports – alles ist möglich – entwickeln sich Aufeinandertreffen mit äußerst ungewöhnlichem Ausgang, wenn Boom Boom Boris gegen „Mother Freedom“ Billie Jean King antritt oder Miguel „Der Außerirdische“ Indurain sich mit Louison „Zonzon“ Bobet messen muss. Die Regeln des Supertrumpf-Quartettspiels sind nicht schwierig zu durchschauen: Es gewinnt die Karte mit der höherwertigen Kennzahl. Unversehens sind selbst die größten Vertreter*innen ihrer Sportart nicht zwangsläufig so unschlagbar, wie man anfangs annahm. Schnell wird wieder einmal klar: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

So herausragend die Leistungen der jeweiligen Sportlegenden, so ungewöhnlich sind auch ihre Konterfeis. Namhafte Künstler*innen aus der Schweiz und aus Deutschland zeichnen für die Illustrationen des Legenden-Quartetts verantwortlich. Zu jeweils zehn Teams à vier Mannschaftsmitglieder gruppiert, stellen die Karten nicht nur die Eigenheiten der Sportler*innen heraus. Vielmehr verdeutlichen sie in besonderer Weise, welch vielfältige Ansätze moderne Kunst zu bieten hat. Will meinen: Man kann mit den Karten nicht nur spielen. Man kann sie auch einfach genussvoll betrachten.