Herrenhosen
Nur ganz am Anfang war das Feigenblatt. Danach war es nie wieder Jacke wie Hose, was die Herren der Schöpfung unter der Gürtellinie trugen. Die enorme Bedeutsamkeit der Herrenhose in der menschlichen Kulturgeschichte zeigt sich durch ... Weiterlesen
Ratgeber
Exklusive Herrenhosen. Zeitlose Eleganz
Nur ganz am Anfang war das Feigenblatt. Danach war es nie wieder Jacke wie Hose, was die Herren der Schöpfung unter der Gürtellinie trugen. Die enorme Bedeutsamkeit der Herrenhose in der menschlichen Kulturgeschichte zeigt sich durch die vielen Redewendungen, die sich um die untere Bekleidungshälfte ranken. Denn sie wärmt und bedeckt nicht nur äußerst wichtige Körperteile, die seit der Entwicklung des aufrechten Gangs weitaus mehr Bewachung benötigen als vorher – sie schützt auch essenzielle Körperfunktionen. Der Autor und Journalist Fritz Raddatz bringt es amüsant auf den Punkt: „Hat Mann sie nicht an, steht er im Hemd; Gram schafft sie aber auch, wenn sie tot, voll oder offen ist. Merke: Die Hose hat es in sich.“
In diesem Sinne ist es also vollkommen logisch: Der bewusste Hosenträger achtet auf die Qualität seiner Beinkleider. Er bevorzugt erstklassige Naturfasern wie die besonders langfaserige Pima-Baumwolle, die feinste ihrer Art auf der ganzen Welt, die sich ausschließlich von Hand ernten lässt. Zu robusten Stoffen verwebt, garantieren die daraus entstehenden Kleidungsstücke Langlebigkeit und maximalen Tragekomfort. Allerhöchstens sechs Prozent Elastan sind im Gewebe akzeptabel – denn sie dienen dem Erhalt der Passform. Knöpfe aus Horn oder anderen Naturmaterialien sowie Reißverschlüsse mit polierten Zähnchen unterstreichen den exklusiven Charakter des Beinkleides noch zusätzlich. Egal ob Mann die Hose im Büro oder in der Freizeit tragen möchte: Klassische Schnitte, die sich an den authentischen Vorbildern des 20. Jahrhunderts orientieren, bringen zeitlose Eleganz an jeden Ort. Ein solches Stück Stoffkunst wird schnell und für lange Zeit zum Lieblingsstück im Kleiderschrank. Dass der Mann von Welt auch auf faire und nachhaltige Herstellungsprozesse achtet, versteht sich dabei von selbst. Daher werden nahezu alle Stücke im Manufactum Sortiment in Deutschland und Europa gefertigt.
Streitbare Hosen. Krieg macht Mode.
Die Geschichte der Hose ist ein Kompendium männlicher Verpackungsstrategien. Pferde spielen dabei eine große Rolle. Und Krieg. Denn ein nicht unerheblicher Teil der Hosenentwicklung findet quasi direkt für das Schlachtfeld statt. Man könnte sagen: Bis zur Hose von heute war es ein langer und blutbefleckter Ritt. Wäre die Menschheit friedliebender gewesen, wer weiß, was Mann heute Gürtel abwärts tragen würde. Aber schön der Reihe nach:
Dem Reiter hilft nicht das Ross allein.
Den ältesten bisher belegten Hosenfund haben Archäologen in China entdeckt. Das aus Wolle maßgewebte Stück ist auf ein Alter von etwa 3.200 Jahren datiert und wurde von einem chinesischen Reiterkrieger getragen – zum Schutz vor kehrseitigem Abrieb auf dem Pferderücken. Auch in Europa geht man heute davon aus, dass der Umgang mit Pferden maßgeblich dazu führte, dass die Germanen die praktische „Huson“, die Hülle, um 750 vor Christus von den Kelten übernahmen. Weit geschnitten wurde sie von einem Gürtel gehalten. Ein Kleidungsstil zum Naserümpfen, fanden die Gewänder tragenden „zivilisierten“ Völker – die Römer und Griechen – zu dieser Zeit.
Oben weniger ist unten mehr.
Nach einer mehrere Jahrhunderte dauernden Konkurrenz mit zweiteiligen Beinlingen wurde die Hose durch die Entwicklung neuer Kriegsrüstungen immer salonfähiger. Mit immer kürzer werdenden Oberteilen waren die nur aus Hosenbeinen bestehenden Beinlinge einfach nicht mehr – wie soll man es ausdrücken? – zeitgemäß. Oder möchten Sie gerne mit freiliegendem Sitzfleisch auf dem Schlachtfeld stehen? Eben. Für die Männerhose war das der Durchbruch. Im 14. Jahrhundert trugen Ritter eng anliegende Beinkleider als hautschützende Schicht unter ihren starren Panzerungen. Und es dauerte nicht lange, bis dieser Trend auch außerhalb des Schlachtfeldes zur Mode avancierte.
Prahlhänse, die „auf dicke Hose machen“.
Zweihundert Jahre später war ein wichtiges Detail dazugekommen: Der Hosenlatz. Und der bekam in den folgenden Jahren der Renaissance von einigen Trägern ordentlich Aufmerksamkeit. Während die Hosen selbst auf Knielänge geschrumpft waren und mit Strümpfen kombiniert wurden, wurde der Latz zur sogenannten Schamkapsel und dann zur merkwürdigen Mode. Zunächst nur als Schutz der Männlichkeit gedacht, wuchs sie über die Jahre zu teils abnormer Größe heran. Besonders die Landsknechte, eine deutsche Söldnerarmee, demonstrierten so Potenz, Macht und Angriffslust. Außerdem, und das ist kein Scherz, nutzten die Soldaten sie für den Transport, denn Hosentaschen gab es noch nicht. Dem französischen Chronisten Rablais zufolge transportierte sogar manch einer Orangen in seiner „Braguette“. Nur um sie dann hervorzuholen, wenn er auf eine Dame traf. Die Reaktion auf solche Flirtversuche bleibt uns der Autor leider schuldig.
In kurzen Hosen aufs Schafott.
Auch im Barock blieb die Beinkleidung ein Statussymbol. Die herrschende Schicht trug jetzt die „Culotte“ – eine besonders eng anliegende und anstößige Variante der Kniebundhose. „Gold auf den Hosen und keins drin“, ätzte der Volksmund. Diesem Trend zur Hose bis zum Knie setzten die französischen Revolutionäre allerdings 1789 ein jähes Ende – bekanntermaßen abermals unter reichlichem Blutvergießen. Die Rebellen trugen dabei stolz die „Pantalons“, die langen Fischerhosen, und gingen als „Sansculotten“ („ohne Culotten“) in die Geschichte ein. Die Kniebundhosen wurden zur Tracht der Dienerschaft degradiert. Und zu Symbolen des Versagens: Mit dem Brauch, Unglücksraben die Hosenbeine abzuschneiden, entstand die heutige Redewendung: „Jemand steht mit abgesägten Hosen da.“ Mitte des 19. Jahrhunderts kamen mit dem wachsenden Einfluss von Puritanismus und Protestantismus deutlich dezentere Stoffe in Mode. Die Herrenhosen hatten nun einen Schlitz statt einem Latz und passten sich der Oberbekleidung an – Anzughosen setzten sich durch. Durch die fortschreitende Industrialisierung stieg zudem der Bedarf an robuster Arbeitskleidung. Die heute bekannten Schnittformen, zum Beispiel Chino oder , sind alle Entwicklungen der letzten 100 Jahre. Und bis heute haben sie nichts von ihrer Popularität eingebüßt.
Die Herrenjeans. Eine große Liebe.
73 Teile befinden sich statistisch gesehen im Kleiderschrank eines deutschen Mannes, 8,5 davon sind Jeans. Diese Herrenhose ist der absolute Liebling am männlichen Bein. 80% des starken Geschlechts möchten sie auf keinen Fall missen. Aber genug der Zahlen.
Wie kaum eine andere Hose steht die „Blue Denim“ für Freiheit, Rebellion und einen selbstbestimmten Lebensstil. Hollywoodstars wie James Dean haben sie getragen, Musiklegenden wie die Beatles zu ihrer Popularität beigetragen. Sogar politisch hatte sie Einfluss: Nachdem die Jeans 1972 in einem Theaterstück des Deutschen Theaters in Ostberlin als die „edelsten Hosen der Welt“ bezeichnet wurde, gab die DDR-Führung nach 20 Jahren Widerstand endlich klein bei und beschloss die Herstellung einer eigenen Version des „kapitalistischen Teufelszeugs“: die „Doppelkappnahthose“ war geboren.
Der Begriff Jeans kommt übrigens von „Gênes“, dem französischen Wort für Genua. Hier wurden noch vor dem großen Wurf von Jeanslegende Levi Strauss Baumwollhosen gefertigt. Und zwar aus einem Baumwoll-Hanf-Gemisch, dem robusten „Serge de Nîmes“, dem Gewebe aus Nîmes – später amerikanisch verkürzt zu „Denim“. Das typische Jeansblau ist ein Ergebnis des besonderen Färbeprozesses – nur der Kettfaden wird eingefärbt, die Schussfäden bleiben farblos. Statt zu klassischem, tiefblauem Indigo greifen Hersteller heute oft zu billigen synthetischen Varianten. An einer Färbung mit dem reinen Pflanzenextrakt kann man also eine hohe Stoffqualität erkennen. Die erste Nietenhose, die Levi Strauss zusammen mit dem Schneider Jacob Davis 1873 patentieren ließ, war übrigens gar nicht aus blauem Jeansstoff, sondern aus braunem Segeltuch gefertigt – das Duo wechselte erst später das Ausgangsmaterial.
Apropos Ausgangsmaterial: Ein besonders sensibles Thema ist bei der Jeans das Waschen. Oder besser gesagt: das Nicht-Waschen. Die „No-Wash-Policy“ hat unter Jeansliebhabern etliche Anhänger. Sie denken spontan an einen Iltis? Das macht nichts, denn hier scheiden sich die Geister. Für das Nicht-Waschen gibt es aber tatsächlich Gründe. Ein richtiger „Raw Denim“ blutet beim Waschen aus, das heißt, er verliert bei jedem Waschgang etwas Farbe. Auch der Stoff kann rauer werden, wodurch die Widerstandsfähigkeit des Materials letztendlich leidet. Außerdem geht durch den Waschprozess die individuelle Anpassung an den Träger verloren – also genau das, was Jeansfanatiker doch unbedingt haben wollen. Eingefleischte Jeansfans rücken etwaigen Flecken darum allein mittels Zahnbürste zu Leibe. Unangenehme Gerüche werden durch Lüften, Keime mit einer Nacht im Gefrierfach bekämpft.
Sie mögen es reinlicher? Dann seien Ihnen folgende Pflegetipps ans Herz gelegt:
- Drehen Sie die Hose vor dem Waschen immer auf links. So vermeiden Sie ungewollte Waschstreifen auf dem Stoff.
- Waschen Sie „Raw Denim“ in jedem Fall separat oder nutzen Sie ihn als Farbauffrischung für ältere Stücke. Das satte Indigoblau bleibt besser erhalten, wenn Sie die Jeans vorher 30 Minuten in eine 50-prozentige Essiglösung einlegen. Die Säure fixiert den Farbstoff.
- Ist das Gewebe nicht sanforisiert, also mechanisch vorgestaucht, kann die Hose durch zu heißes Waschen einlaufen. Am besten waschen Sie die Hose höchstens bei 30 Grad und ohne Schleudergang.
- Hat Ihre Hose einen Anteil elastischer Fasern, verzichten Sie besser auf die Zugabe von Weichspüler. Es besteht sonst die Gefahr, dass sie schnell ihre Form verliert.
- Wer es mag, reibt sich vor dem Anziehen der Jeans mit Babyöl ein. Es dringt beim Tragen in die Stofffasern und macht sie weich und geschmeidig.
- Gönnen Sie Ihrer Jeans statt einem Waschgang ein Dampfbad: Hängen Sie die Hose beim Duschen in die Nähe, um üble Gerüche zu beseitigen.
Wenn Sie all diese Pflegetipps beachten, haben Ihre Enkel vielleicht irgendwann eine richtige Wertanlage im Schrank. Die älteste erhaltene Levi´s-Jeans, ein über 100 Jahre altes Modell „501XX“, hat heute einen Wert von rund 140.000 Euro. Da kann man sich doch ruhig ein bisschen Mühe geben, oder?
Herren in Hosen. Formal gesehen.
Der Mann im Allgemeinen steht in dem Ruf, kein großer Freund ausschweifender Shopping-Touren zu sein. Das mag stimmen oder auch nicht. Fest steht allerdings, dass die Jagd nach dem passenden Hosenmodell nicht zu einer langen Odyssee ausarten muss. Wenn Sie wissen, worauf zu achten ist, geht die Suche leicht von der Hand. Dafür müssen Sie sich auch nicht lange auf den Hosenboden setzen. Nur Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist vonnöten und auf halb acht hängende Hochwasserhosen kommen Ihnen nie wieder in die Tüte.
Es gibt ein paar deutliche Zeichen dafür, dass die Hose nicht wirklich perfekt zu Ihnen passt und sich damit auch nicht als langjähriger Begleiter eignet: unschöne Falten. Treten sie an Knien oder Gesäß auf, ist das ein Zeichen dafür, dass die Hose nicht die richtige Größe hat oder der Schnitt einfach unvorteilhaft für Sie ist. Wollen Sie also Fehlkäufe vermeiden, ist es sinnvoll zunächst einmal das Maßband zu zücken und sich fachmännisch auszumessen. Wer seine genauen Proportionen kennt, findet schnell die passende Herrenhose – egal, ob in deutscher, amerikanischer oder internationaler Konfektionsgröße. Die folgenden drei Maße sind für den Hosenkauf entscheidend:
- Der Taillenumfang: Er wird zwei bis drei Zentimeter über dem Hüftknochen gemessen, also etwa in Höhe des Bauchnabels. Er ist gleichzusetzen mit der Bundweite. Rechnet man ihn in Inch (geteilt durch 2,54) um, hat man automatisch die amerikanische Hosenweite, die man benötigt. Und je nachdem, ob man den Hosenbund lieber unter oder auf dem Bauch trägt, greift man zu Tiefbund- oder Bauchschnitthosen.
- Der Hüftumfang: Hier wird die kräftigste Stelle des Gesäßes gemessen, also ein ganzes Stück unter der Taille. Der Wert bestimmt mit, welche Schnittform am besten zu einem passt. Hat man ein paar Pfund zu viel auf den Rippen, greift man zum Beispiel am besten zu gerade geschnittenen Hosenbeinen, die die Körpermitte nicht noch optisch betonen, wie beispielsweise die konische Karottenform. Auch Bundfalten sind hier eine gute Wahl. Sie strecken optisch das Bein und lassen den Träger nicht nur größer, sondern auch schlanker erscheinen.
- Die Schrittlänge: Auch sie ist ein wichtiges Hosenmaß, denn sie zeigt die benötigte Länge an. Gemessen wird sie an den Beininnenseiten. Bei Business- und Anzughosen wird vom Schritt bis knapp über den Boden gemessen, damit der Hosensaum später elegant auf dem Schuh aufliegen kann. Bei Freizeithosen darf es etwas kürzer sein – hier misst man etwa bis zur Hälfte des Schuhabsatzes, damit der Hosensaum auch bei Aktivitäten außer Haus nicht durch den Dreck gezogen wird.
So, nun haben Sie sich abgemessen. Jetzt müssen Sie nur noch Ihren Geschmack entscheiden lassen. Ein letzter Tipp: Die Geheimwaffe für Männer soll die Chino sein. Sie steht in dem Ruf immer, überall und für jeden eine gute Figur zu machen. Bleibt noch die Frage: Was dazu anziehen? Aber auch das sollte nicht allzu schwer zu beantworten sein. In unserem Herren-Bekleidungssortiment werden Sie bestimmt fündig.