Abfluss-Pömpel

Ein Gerät wie dieses, mit dem sich verstopfte Abflüsse leicht wieder durchgängig machen lassen, ist uns allen bestens vertraut. Dennoch wirft es stets die Frage auf, wie die korrekte Bezeichnung wohl lautet. Tatsächlich kennen es die meisten als Pümpel, Pömpel oder Plümper, daneben wird es auch als Ausgussreiniger, Klostampfer oder Hebamme bezeichnet, in Österreich Hektor (nach dem ersten Hersteller) und die mundartliche Umgangssprache kennt noch eine Vielzahl an Namen mehr. Nach einer internen Umfrage haben wir uns im Haus auf Pömpel geeinigt.
Die Herkunft des Begriffs ist dabei nicht ganz klar: Er könnte sich sowohl von Pumpe ableiten als auch von Pummel oder Pumpel/Pümpel, die etwas Rundes, Dickes bezeichnen, auch wurde früher der Stößel eine Mörsers als Pummel oder Pümpel bezeichnet. Der Duden betrachtet den Pümpel schlicht als „Saugglocke“, was seiner Funktion gerecht wird, und um die geht es hier schließlich eher als um das Aussehen. Die Saugglocke ist zudem das eigentliche Utensil, um durch schnell wechselnden Über- und Unterdruck die Verstopfungen im Abfluss zu beseitigen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Pömpeln besteht bei unserem Modell die Saugglocke aus Naturkautschuk, das aus dem Pflanzensaft des Kautschukbaumes gewonnen wird. Den auch als (Natur-)Latex bezeichneten weißen Saft erhält man, indem die Rinde schräg angeschnitten und die austretende „Milch“ in kleinen Gefäßen gesammelt wird, sie enthält etwa ein Drittel Kautschuk.
Für den Stiel wird – seinem Einsatzbereich entsprechend – wasserunempfindliches Thermoholz verwendet. Dafür wird das eingesetzte Eschenholz einer thermischen Behandlung unterzogen, dank derer es dauerhaft vor Nässe geschützt ist. Das liegt daran, dass sich das Holz bei 180–220 °C verändert und „karamellisiert“, was zu seinem typischen dunkelbraunen Farbton führt. Einige Bestandteile der Zellwände (Hemizellulose) werden dabei abgebaut, umgewandelt und wieder auskristallisiert. Die verbleibenden Elemente schließen die Hohlräume. Nach dieser Zellumwandlung nimmt das Thermoholz kaum noch Wasser auf und ist somit ideal für Dinge, die häufig mit Wasser in Berührung kommen.

Der französische Familienbetrieb Andrée Jardin fertigt seit 1947 Bürsten und Besen. Dass hier nicht nur das Unternehmen und das Handwerkswissen seit drei Generationen weitervererbt werden, sondern insbesondere die Leidenschaft für die Bürstenmacherei, sieht man jedem einzelnen Produkt an. In traditioneller Herstellung – viele Arbeitsschritte wie das Einziehen der Besatzfasern werden noch in Handarbeit ausgeführt – entstehen aus Naturmaterialien Bürsten und Besen, die dauerhaft gut kehren. So wird für die Bürstenkörper Buchen- und Eschenholz aus Wäldern in der Region verwendet. Der Besatz besteht jeweils aus Pflanzenfasern, Schweineborsten oder Pferdehaar.
2012 übernahmen die Enkel des Gründers Georges-René Julio das Familienunternehmen und benannten es zu Ehren ihrer Großmutter Andrée Jardin um. Auch das Sortiment wurde in diesem Zuge erweitert und man fertigt weitere Utensilien für den Haushaltsbedarf.